Samstag, 28. März 2009

'Kinderpornosperre' in 27 Sekunden 'umgehen'

Einfach um zu zeigen wie schwachsinnig die Pläne unserer Regierung sind hat jemand ein kleines Video gedreht. Es zeigt, wie man innerhalb von 27 Sekunden(!) die geforderten Sperren mit Stoppseiten etc. umgehen kann. Viel Spaß: Internetsperre in 27 Sekunden umgehen

Unter Linux geht es natürlich noch schneller:

  $ echo "nameserver 193.254.184.230" > /etc/resolv.conf
oder
  $ sudo bash -c 'echo "nameserver 193.254.184.230" > /etc/resolv.conf'

Mittwoch, 25. März 2009

Die Zensur wird in Deutschland wieder salonfähig!

Der medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, und der Justiziar der Union, Günter Krings, begrüßten zudem im Vorfeld einer aktuellen Stunde zur Bekämpfung von Kinderpornographie im Parlament am Donnerstag, dass das Eckpunktepapier auf rechtliche Spitzfindigkeiten verzichte und den einzig vertretbaren Weg weise: "Im Internet haben die Schänder keinen Platz." Auch im Cyberspace habe die Freiheit ihre Grenzen, hinterfragten sie zugleich indirekt einen auf Kinderpornographie begrenzten Ansatz: Auch Rassismus und Gewaltverherrlichung, Volksverhetzung oder Nazi-Propaganda dürften im Netz nicht geduldet werden. Quelle: Heise mal wieder.

Genau, und Gewaldarstellungen muss man auch filtern, und alles böse. Weil wenn man das Böse nicht sieht, ist es nicht da!

Neben dem Originalartikel bei Heise kann ich jedem nur empfehlen die Pressemittelung der FITUG zu lesen!

Montag, 23. März 2009

Bald Internetzensur bei Kabel Deutschland?

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit entsetzen musste ich heute eine Meldung zur Kenntnis nehmen, nach der Kabel Deutschland angeblich einer willkürlichen Sperrung von Webseiten anhand einer Liste des BKA zugestimmt haben soll:

"In der Internet-Branche stoßen die Pläne von der Leyens für eine freiwillige Vereinbarung nicht auf allzu große Unterstützung; zuletzt berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger", dass sich mehrere deutsche Internet-Provider gegen den Plan sperrten, kinderpornografische Seiten im Zuge einer solchen Vereinbarung zu blockieren. Die Gespräche mit Vodafone und Kabel Deutschland seien positiv verlaufen, berichtet das Blatt unter Berufung auf einen internen Vermerk des Innenministeriums."

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/Bundesregierung-Keine-Internet-Zensur-aber-Web-Sperren-gegen-Kinderporno--/meldung/134976

Bitte teilen Sie mir mit:
  • ob dieser Bericht den Tatsachen entspricht
  • auf welcher Rechtsgrundlage Sie derartige Massnahmen durchführen wollen
  • wie Sie die Sperren technisch realisieren wollen
  • wie Sie die Einhaltung des Datenschutzes in Bezug mit den 'Stopp-Seiten' realisieren wollen
  • ob Sie ausschliessen können, dass auch Inhalte wie 'Glücksspielseiten' und 'Killerspiele' gefiltert werden, wie vermehrt gefordert wurde.
  • Ich weise Sie schon jetzt darauf hin, dass ich vermutlich von meinem Recht einer Vertragskündigung Gebrauch machen werde, sollten Sie diese Massnahmen an meinem Anschluss durchführen. Entweder in Form eines Sonderkündigungsrechts wegen einseitiger Änderung des Vertrages oder wegen Nichterbringung von Leistung.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Samstag, 21. März 2009

    Bundestrojaner jetzt auch zur normalen Strafverfolgung

    Die Regierungskoalition will künftig die heimliche Online-Durchsuchung auch für die Aufklärung schwerer Verbrechen erlauben. [...] Wolfgang Bosbach, der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte gegenüber dem Blatt, dass noch in dieser Legislaturperiode eine Änderung der Strafprozessordnung vorgenommen werden solle. Ein entsprechender Entwurf der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) läge bereits vor. Quelle: Heise Online

    Da sind ja die beiden Namen, die bei mir wieder alle Alarmglocken angehen lassen zusammen: Zypries und Bosbach.

    Ich erinnere mich noch an die Aussagen, dass man ja den Bundestrojaner ausschliesslich gegen Terroristen einsetzen werde, und das auch nur in wenigen Ausnahmefällen im Jahr. Aber Frau 'Was war noch mal ein Browser' Zypries und Herr 'Killerspiele verbieten' Bosbach scheinen da ganz offensichtlich anderer Meinung zu sein.

    Ich möchte in diesem Zusammenhang noch auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur "Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme" erinnern.

    Ich gehe mal davon aus, dass es auch hier wieder einen Streit bis zur BVerfG gebe wird. Alleine die Tatsache dass dieser schöne Trojaner selbst zum Manipulieren von Daten eingesetzt werden kann (unde soll!) macht die damit gewonnenen Erkenntnisse wertlos in Strafverfahren.

    Dazu der Hinweis: Es wurde tatsächlich als eine der Funktionen beschrieben, dass man Daten auf dem System ändern müsse, um z.B. Rezepte von Sprengstoffen gegen wirkungslose Rezepuren auszutauschen. Da freue ich mich schon, dass mal der Bundestrojaner auf den Rechner eines Unernehmens kommt, der Sprengstoffe herstellt. Das wird ne Gaudi, wenn deren Rezepte nicht mehr funktionieren.

    Ich denke dann noch an den Polizisten, der Leute erpresst hat, man habe auf ihrem Rechner kinderpornographisches Material gefunden - der hatte die Namen seiner Opfer offenbar aus dem Polizeisystem.

    Aber beim Bundestrojaner wird das alles ja nicht passieren.

    Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich mich jetzt ja freuen, dass bisher so ziemlich alle meine Voraussagen in dieser Richtung eingetreten sind. Als nächstes wird der Bundestrojaner dann in Fällen von kinderpornographie-Verdacht eingesetzt, wetten?

    Und wenn einer in einem Internetforum einen Amoklauf androht muss man doch auch rausbekommen, wer das ist - Bundestrojaner.

    Und bei einer Ehrverletzenden anonymen Eintragung in einem Blog!!! - Bundestrojaner...

    Montag, 16. März 2009

    Internetfilterei

    Es hat ja wirklich lange gedauert.

    Nachdem Frau von der Leyen im Moment ganz massive Probleme damit hat, die Provider zur Unterschrift eines illegalen Vertrages zu überreden und selbst Frau Zypries da mittlerweile ganz heftige Bedenken hat, dass das mit noch geltendem Recht zu vereinbaren ist, kommt hier nun schon die nächste Forderung:

    Web-Filter gegen 'Killerspiele'

    Petke verlangte auch ein Verbot für Videospiele, die Gewalt verherrlichen. Allem Anschein nach seien die jugendlichen und heranwachsenden Amokläufer gleichzeitig Konsumenten dieser von Gewalt beherrschten Spiele. "Diese Machwerke gehören verboten." Das Verbot müsse auch im Internet durchgesetzt werden, wobei die betreffenden Dienstleister in der Pflicht stünden. "Die Zeit der Ausflüchte ist vorbei. Wir brauchen entsprechende Web-Filter, die von den Internet- Providern betrieben werden." Quelle: Heise-Newsticker.

    Vielleicht sollte der Herr einfach mal nach China auswandern, da hat er dann sein wohlbehütetes kleines "Internet"

    Das sind dieselben, die auch illegales Glücksspiel filtern wollen, eine Sendezeitbegrenzung für Erotikangebote im Internet durchsetzen (kein Scherz! Die gibt es! Nur in Deutschland!).

    Vielleicht sollten wir das Internet einfach mal einen Tag lang komplett abschalten, sozusagen als Ausblick auf das maximal gefilterte Netz, damit er sieht, wie gefährlich es ist mit DNS und Routingtabellen rumzuspielen und ein ohnehin verdammt komplexes System noch instabiler zu machen.

    Sven Petke ist übrigens exakt die Art von Politiker die ich nicht mag: Er ist ein Berufspolitiker. Er hat laut Vita auf seiner Webseite nicht ein einziges Mal ausserhalb der Politik gearbeitet. Nach dem Studium kam direkt ein Job im Ministerium und der Eintritt in die Partei.

    Es ist übrigens DER Sven Petke...

    Montag, 2. März 2009

    CeBIT - ich komme...

    So. Nun fahre ich also auch mal zur CeBIT. Der größten Computermesse überhaupt. Da arbeiten bestimmt nur Profis. Die besten der Besten und so...

    Nur leider schaffen es diese Experten nicht, eine RFC-konforme Email zu bauen, das regt mich ja schon wieder auf:

    Im Subject haben sie es ja noch hinbekommen, mit dem Encoding. Nur leider im Body nicht.

    Es könnte natürlich an der Frickelsoftware liegen, die sie da benutzen ;)

    X-Mailer: Microsoft CDO for Exchange 2000
    X-MimeOLE: Produced By Microsoft MimeOLE V6.00.3790.4133
    

    Der Body ist dann jedenfalls latin1, 8bit, ohne Encoding-Angabe:

    Content-Type: text/plain
    Content-Transfer-Encoding: 8bit
    

    Naja, wenigstens kein html...