Mittwoch, 7. April 2010

Erinnert mich irgendwie an George Orwell...

„Bei allem Positiven, das die Online-Welt bietet, wird das Internet zunehmend als Medium für die Vorbereitung und die Ausführung abweichenden Verhaltens, bis hin zur Durchführung krimineller Taten genutzt.“

Das obige Zitat stammt nicht etwa aus einem Roman wie 1984 sondern aus einer offiziellen Pressemitteilung des BDK - des Bund Deutscher Kriminalbeamter.

Ich finde solche Gedankengänge jedenfalls sehr verstörend. Demnächst dann: Wer sich abweichend verhält, wird einstweilig erschossen... Hatten wir so etwas ähnliches nicht schon einmal?

Auch aufschlussreich ist das Folgende:

„Aufgrund ungefilterter Internetzugänge sind aber auch Inhalte wie Pornographie, Pädophilie, Islamismus, Rechts- und Linksextremismus, Terror und vieles mehr für Kinder und Jugendliche frei verfügbar.“

Nun, Kinder und Jugendliche haben auch ungefiltert Zugriff auf die Zigaretten und den Alkohol im elterlichen Haus. Sogar an Küchenmesser und Äxte kommen sie. Man könnte noch diverse andere Gefahren aufzählen, bis zum Fremden im Park der sie belästigt oder entführt. Trotzdem fordert niemand, dass der Staat jedem Heranwachsenden einen Streifenpolizisten zur Seite stellt, der aufpasst, dass die Eltern nichts falsch machen. Es ist verdammt nochmal die Verantwortung der Erziehungsberechtigten, dafür zu sorgen, dass Kinder eben nicht vor dem Computer geparkt werden. Aufgabe der Schule sollte es sein, Medienkompetenz zu vermitteln.

Sehe nur ich das so, dass es bedenklich ist, wenn der Staat sich in die Erziehung der Kinder einmischt und sich zur Aufgabe macht, diese vor allem zu schützen, was seiner Meinung nach schädlich ist?

Gleichzeitig soll hier die Internetzensur wohl mal wieder zum Schutz der Kinder salonfähig gemacht werden. Wenn man einen ungefilterten Zugang vom Provider haben will, kann man das vermutlich bekommen. Aber ich vermute, das traut sich dann keiner, weil oben genannte Dinge will er ja ohnehin nicht abrufen - sich verdächtig machen erst recht nicht.

In diesem Sinne werde ich mich jetzt weiter abweichend verhalten und mit meinem abweichenden Betriebssystem diesen Post beenden und nachher abweichend von der Mehrheit mit dem Rad in die Uni fahren...

Freitag, 2. April 2010

Scrollen mit dem Touchpad...

Kleiner Tipp am Rande: Wer sich wie ich darüber ärgert, dass nach einem Update des X-Servers bzw. des synaptic Touchpad-Treibers das scrollen per Touchpad nur noch an der rechten Seite des touchpads funktioniert und nicht mehr, wenn man zwei Finger auf das Touchpad legt, kann das alte Verhalten schnell durch Aufruf des 'synclient' wiederherstellen.

Die Konfiguration erfolgt bei aktuellen xorg-Versionen ja nicht mehr in der xorg.conf...

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich das vertikale Scrollen aktiviert und Klicks und Doppelklicks eingeschaltet:

   #Scrollen in alle Richtungen gleichzeitig:
   synclient VertTwoFingerScroll=1
   synclient HorizTwoFingerScroll=1
   #Klicken mit linker Taste:
   synclient TapButton1=1
   #Meine default-Werte:
   synclient MaxTapTime=180
   synclient MaxDoubleTapTime=180
Das obige snippet habe ich jetzt einfach in meine .xinitrc eingebaut, fertig.

1. Nachtrag: Die Freude hält sich in Grenzen - nach einem Suspend to RAM muss man das kleine Script nochmal ausführen, damit das Touchpad konfiguriert ist. Offenbar sichert der synaptics-Treiber den Status nicht korrekt bzw. stellt ihn nach dem Aufwachen nicht wieder korrekt her. *grr*

Donnerstag, 1. April 2010

Eduroam soll in Zukunft weiter kein Geld kosten!

Man ist ja einiges gewöhnt, was Ideen der Uni angeht, Geld zu sparen. In einigen Hochschulen sieht man die Studierenden offensichtlich nur als Kostenfaktoren, die den Forschungsbetrieb behindern. Die logische Konsequenz: Die Einführung von Studiengebühren.

In Berlin ist das zum Glück noch nicht der Fall - aber auch hier wächst der Kostendruck unaufhaltsam - die TU soll in den kommenden Jahren Millionen einsparen.

Vergangenes Jahr gab es an einigen Hochschulen schon die Idee, die Stromentnahme für Notebooks nur noch gegen Bezahlung zu ermöglichen, weil der Stromverbrauch durch die mitgebrachte Technik offenbar so hoch war, dass die Hochschule 'in den Ruin' getrieben werde. Wer mag kann ja mal ausrechnen, was 50 Notebooks mit 50 Watt in 2 Stunden an Kosten verursachen...

An der TU gibt es aber eine ganz neue Idee.

Hier steht, eduroam solle demnächst Geld kosten. Klar, WLAN an der Uni ist ja Luxus. Warum auch nicht, bei 30.000 Studierenden kommen da sicher ganz nette Summen zusammen, die angeblich in den Ausbau des Netzes gesteckt werden sollen.

Man darf gespannt sein...

Update: Insbesondere interessiert mich, wer auf diesen Aprilscherz reingefallen ist ;o)