Sonntag, 24. Mai 2009

Der betroffene "Chefretter" von Guttenberg et. al.

Man kann sich schon wundern, wie schnell die Regierung einen neuen Wirtschaftsminister gefunden hat. Wie aus dem Nichts war er da, niemand kannte ihn vorher, selbst die Zeitungsredaktionen waren darauf angewiesen ihre dürftigen Informationen aus der Wikipedia zu beziehen.

Und so wundert es nicht, dass unserem Wirtschafsminister ein Vorname angedichtet wird, und auch sonst einige ungeprüfte Fakten über ihn verbreitet werden.

Es scheint aber so, als würde auch unser Wirtschaftsminister selbst nicht mit offenen Karten spielen. Guttenberg selbst hat in Interviews stets von seinen "Erfahrungen im Familienunternehmen" gesprochen - und einige echte Journalisten haben sich tatsächlich die Mühe gemacht, die dpa-Meldung mal nachzurecherchieren.

Bei ihren Nachforschungen stellten sie dann fest, dass weder das Wirtschaftsministerium noch die CSU Auskunft geben konnte, um welches Unternehmen es sich handelt. Man bekam vom Wirtschaftsministerium sogar die Adresse einer Baustofffirma gleichen Namens genannt, deren Geschäftsführer aber wohl Christoph Frhr. von Guttenberg und eben nicht Karl-Theodor zu Guttenberg ist.

Was die Journalisten jedoch herausfanden ist, dass es durchaus eine GmbH gibt, deren Geschäftsführer unser Wirtschaftsminister war. Dieses Familienunternehmern mit ca. 3 Angestellten hatte jedoch lediglich die "Verwaltung des eigenen Vermögens" als Zweck.

Es ist schon verwunderlich, warum man in der CSU nicht wenigstens einen echten Unternehmer zum Wirtschaftsminister machen konnte.

Das Video der Sendung ZAPP (NDR) findet sich bei YouTube unter dem Titel: Die peinliche Wahrheit über Wirtschaftsminister Guttenberg!

Ahnungslos, aber betroffen...

Seine Rolle im Aufbau der deutschen Zensurinfrastruktur ist auch alles andere als rühmlich. Er verkündet doch tatsächlich öffentlich:

Es macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben. Das ist nun wirklich eines der wichtigsten Vorhaben in vielerlei Hinsicht. (Karl-Theodor zu Guttenberg, u.a. ausgestrahlt in der Tagesschau)

Ich muss sagen: Mich macht es nicht nur betroffen sondern wütend, wie schlecht beraten dieser Minister hier offenbar wurde. Er hat selbst offenbar den Text der Online-Petition nicht ein einziges Mal gelesen, sonst wüsste er, dass es eben keinen Grund gibt, wegen der Meinung von mittlerweile 90000 Menschen in diesem Land betroffen zu reagieren.

Es ist schon erschreckend, dass ein Politiker betroffen reagiert, wenn er damit konfrontiert wird, dass Bürger eine andere Meinung vertreten als er selbst.

Aber schauen wir doch einmal kurz die Verwandschaftsverhältnisse an.

Familiärer Lobbyismus

Verheiratet ist Herr von Guttenberg mit Stephanie Gräfin von Bismarck-Schönhausen, der Präsidentin der deutschen Dependance des Vereins „Innocence in Danger“.

Dieser Verein ist es auch, der die Mär von den 23 Millionen (dort übrigens Dollar) Umsatz der sogenannten Kinderporno-Industrie verbreitet. Dafür gibt es keinerlei Belege. Auch nicht im Familienministerium, dass nur die Auskunft gibt, zu derartigen Zahlen lägen keine Erkenntnisse vor. Interessant, oder?

Auch fordert dieser Verein noch strengere Gesetzte zur Zensur des Internets, um den "Jugendschutz" im Internet voll durchzusetzen.

Nun frage ich mich: Welcher Internetserviceprovider in Deutschland schließt bitte mit nur eingeschränkt geschäftsfähigen Personen einen Vertrag ab? Wie kommen die ganzen Kinder und Minderjährigen denn bitte 'ins Internet'?

Sind es nicht etwa Eltern, Betreuer, Lehrer und andere, die Kinder und Jugendliche unbeaufsichtigt das Internet nutzen lassen? Ist es ein Wunder, dass bei Abwesenheit von Aufsicht, Aufklärung und Erziehung Dinge schieflaufen?

Es geht nicht um die Kinder!

Wer ernsthaft den Jugendschutz im Internet durchsetzen will möge bitte ersteinmal dafür sorgen, dass:

  • Kinder nicht mehr durch Zigarettenrauch geschädigt werden
  • Beratungsstellen und Notunterkünfte genügend Geld erhalten
  • Jugendtreffs nicht geschlossen werden müssen
  • Jugendliche eine Ausbildung erhalten und einen Job, auch wenn es "nur" ein Staatsbetrieb ist, der ohne Gewinn arbeitet
  • Medienkompetenz in Schulen unterrichtet wird
  • Polizei und Ermittler vernünftig geschult werden und genügend Geld erhalten

Leider gibt es mit diesen Forderungen ein Problem: Sie kosten erstens Geld und sind zweitens nicht Wahlkampftauglich. Ausserdem dauert es mitunter, bis Effekte zu sehen sind.

Würde es Frau von der Leyen tatsächlich um den Schutz von Kindern gehen, hätte sie die letzen Jahre vielleicht einfach mal an den internationalen Konferenzen zu diesem Thema selbst teilnehmen sollen. Man hätte die Zeit auch nutzen können, um eine europaweite Zusammenarbeit beim Abschalten entsprechender Webseiten zu vereinbaren.

Es ist mir mir unbegreiflich, wie ein Verein wie Carechild auf einer Liste, die nach Aussage der Behörden selbst mittlerweile zwei Jahre alt sein soll, noch eine zweistellige Zahl von Webadressen finden konnte, die kinderpornographisches Material enthielten und deren Betrieb aus der EU erfolgte, auch aus Deutschland!

Der Staat als Dulder von Kindesmissbrauch?

Dies bedeutet: Ein Staat hat Kenntnis darüber, dass dort möglicherweise noch Kinder missbraucht werden, gibt sich jedoch damit zufrieden, dass die eigenen Bürger dies nicht sehen müssen. Er unterlässt es jedoch, das Land in dem der Server physikalisch steht zu informieren, was dort geschieht. Meiner Meinung nach müsste man hier den Ersteller der Liste wegen unterlassener Hilfeleistung und Begünstigung einer Straftat belangen, aber ich bin kein Jurist.

Übrigens: Verwendet man auf einer satirischen Webseite ein Logo eines Bundesministeriums, wird die Seite innerhalb einer Woche geschlossen, indem der Provider angeschrieben wird!

Ein interessantes Video, wieder von Zapp, zur PR von Frau von der Leyen:ZAPP: Von der Leyen - Viel Show und wenig Konkretes

Schade eigentlich. Man könnte mit ein wenig gutem Willen und einem Bruchteil der Bankenrettungsfonds tatsächlich viel für die Kinder erreichen.

Falsches Spiel

Ein weiterer Aufreger sind die falschen Zahlen, mit denen operiert wird. Nicht nur, dass man das Thema Kinderpornographie nicht vernunftig diskutieren kann, weil mann immer sofort in die Ecke gestellt wird, man sei ja ein Unterstützer von Kindesmissbrauch, nein, es werden auch bewusst falsche und völlig übertriebene Zahlen benutzt.

So erfolgte angeblich ein Anstieg von über 100% bei den Fällen von Kinderpornographie. Jeder der nur ein wenig Ahnung von Statistiken hat, sollte jetzt laut aufschreien. Was ist passiert, damit es diesen enormen Anstieg geben konnte?

Nun, das eine ist, dass mehr Fälle in die Statistik gekommen sind, weil mehr Ermittelt wurde. Das andere ist jedoch, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Denn der Anstieg der Fallzahlen bezieht sich lediglich auf die Anzahl der Ermittlungsverfahren.

Es ist ja noch nicht einmal klar, um wieviele Verdächtige es hier geht, weil bei der Operation Himmel und anderen zunächst nur IP-Adressen ermittelt wurden. Dabei können durchaus eine bis 10 unterschiedliche Adressen zu einem einzelnen Verdächtigen führen.

Und der nächste Skandal ist, dass von diesen Verfahren wohl über 90% eingestellt wurden, da man den Verdächtigen nichts nachweisen konnte, oder weil sie nicht bewusst auf diese Seiten gelangt sind, die hier überwacht wurden.

Auch hier antwortet das Familienministerium übrigens auf eine Anfrage von Herrn Tauss, es lägen keinerlei Erkenntnisse vor, wieviele Ermittlungsverfahren eingeleitet, abgeschlossen, eingestellt oder mit einem Verfahren fortgesetzt wurden.

Daraus kann man nur folgern, dass das Familienministerium diese Zahlen gar nicht wissen möchte!

Verdrehte Fakten, fehlende Erkenntnisse

Die weiteren Argumente des Familienministeriums werden in einem Gastbeitrag in der Zeit übrigens sehr schön zerlegt.

Die fehlenden Zahlen des Familienministeriums können übrigens, inklusive dem Antwortschreiben, auf der Webseite von Herrn Tauss nachgelesen werden: Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor.

Man fühlt sich für Dumm verkauft

Mich als durchschnittlich intelligenten, hoffentlich aufgeklärten Bürger, macht es mittlerweile fassungslos und wütend zugleicht, mit welch fadenscheinigen Argumenten hier Privatinteressen von Politikern zu Lasten einer Nation durchgedrückt werden sollen.

Es scheint tatsächlich einen neuen Generationenkonflikt zu geben, und zwar gleich in beiden Richtungen.

Der doppelte Generationenkonflikt

Diejenigen, die heute als Politiker die Interessen des Volkes vertreten sollen, sind durch die Bank Berufspolitiker. Was einerseits im Sinne einer professionalisierung des Betriebs durchaus wünschenswert sein kann, hat jedoch tatsächlich fatale Folgen für das Tagesgeschäft.

Über Jahre musste diese Elite sich in den Parteien hocharbeiten, stets darauf Bedacht sich keine Feinde zu machen, die Parteilinie zu vertreten, nicht zu stark negativ aufzufallen, es allen Recht zu machen. Dies erzeugt Politiker ohne eigene Meinung, ohne Rückrat.

Diese Politiker sind ihren Gönnern verpflichtet, die sie zu dem gemacht haben, was sie sind. Sie haben oft kein echtes weiteres Standbein, sind auf die Politik und die damit verbundenen Posten als Einkommensquelle angewiesen.

Adenauer würde sich im Grabe umdrehen, dessen bin ich mir sicher.

Während es hier also einen Generationenkonflikt gewissermaßen nach Oben gibt, haben die Entwicklungen der letzten Jahre außerdem eine Spaltung nach unten vollzogen.

Neudeutsch wird hier von den "digital natives", den digitalen Ureinwohnern gesprochen.

Es sind jene, die mit dem Internet als neues Medium aufgewachsen sind, jene, die eine Unterhaltung via IRC als ebenso echt und persönlich empfinden wie andere ein Telefonat.

Die Generation der "Internetausdrucker" hingegen sieht das Internet vornehmlich als Gefahr für die Seele des Menschen. So wie die Gegner der Dampflock der Meinung waren, ein Mensch käme zu Tode, bewege er sich mit höheren Geschwindigkeiten, damals also 30 Stundenkilometer, fort.

Diese Generation sieht im Internet lediglich ein Mittel zum Daten und Informationsaustausch, wenn überhaupt.

Krass fällt dies auf, wenn man sich die Folge der Kinderreporter ansieht, in der unsere Justizministerin sich nicht erinnern kann, was ein Browser ist - gut, muss sie auch nicht. Wirklich nicht, aber entlarvend fand ich die Arroganz, mit der eines der Kinder gefragt wurde, ob es denn auch eine eigene Homepage habe, und stolz davon berichtete, dass dies der Fall sein. Das Gesicht des Herrn Struck ist in diesem Moment wirklich sehenswert. (für die Ungeduldigen bei 2:13) siehe hier.

Dieser Bericht der Kinderreporter kann einem wirklich die Augen öffnen, wie stark die Nutzung des Mediums Internet sich unterscheidet und wie unterschiedlich es wahrgenommen wird.

Die neue Arroganz der Obrigkeit

Dabei stehe ich nicht auf dem Standpunkt, dass Frau Zypries die verschiedenen Browser aufzählen können muss, aber ich verachte die Arroganz, mit welcher die Kinderreporter hier behandelt werden, und diese zieht sich mittlerweile durch weite Teile der Politik.

Für mich gipfelt sie bisher in den Äusserungen des Herrn Wiefelspütz, der sich vielfach zu Schade ist, dem Untertan zu antworten. Man darf dann lesen:

mir gefällt der Ton Ihrer Frage nicht. Es fehlt Ihnen an Respekt. Suchen sie sich einen anderen Gesprächspartner. (Wiefelspütz auf abgeordnetenwatch.de)

Dem vorangegangen war eine Anfrage, die Herr Wiefelspütz recht "drollig", man könnte auch sagen typisch arrogant, beantwortet hatte, welche wiederum die folgende, als respektlos empfundene, Nachfrage eines Bürgers auslöste:

Sehr geehrter Herr Dr. Wiefelspütz,
gehe ich recht in der Annahme, dass Wahlkampf aggressiv macht, oder entspricht es Ihrer allgemeinen Auffassung von Demokratie, dass man als innenpolitischer Sprecher der SPD Bundestagsfraktion Menschen, die sich mit ihren Fragen und Ängsten an Sie wenden, anpöbeln und mit unsachlichen Äußerungen wie "DNS, TLD, GAGA, GOGO, TRALAFITTI oder was?" zum Narren halten sollte, anstatt, wie man es von einem Volksvertreter erwarten würde, auf deren Fragen und Argumente einzugehen?

Aber gut, der Bürger, den er ja vertreten soll, ist ihm wohl egal:

"das Gesetzgebungsverfahren werde durch die Petition "nicht beeinträchtigt". Zwar sei es "das gute Recht" eines jeden, Bürgerbegehren einzureichen. Die Maßstäbe der Internet-Gemeinde seien aber "teilweise undifferenziert"."

Aha. Wiefelspütz wurde dann gebeten, diese Äußerung doch mal näher zu erläutern, darauf seine Einlassung:

der Kölner Stadtanzeiger hat mich korrekt zitiert. Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
Meine Erklärungen gegenüber der Presse erläutere ich nicht, weil ich mich klar, deutlich und allgemeinverständlich ausdrücke.

Fazit

Ich kann mich eigentlich nur noch dem Tagesspiegel anschließen: Der Staat wird zum Problem: Peng Du bist tot!.

Auf die Politikverdrossenheit folgt der Ekel.

Samstag, 23. Mai 2009

Warum Filter nichts bringen.

Warum Filter nichts bringen sieht man sehr schön an dem Service "http://www.jugendschutzprogramm.de/" - der sich als International, EU-Unterstützt und ICRA-Konform zeigt. Folgende Ergebnisse erhielt ich gerade:
  • Die Seite linux.com ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als 'Default ab 14' eingestuft.
  • Die Seite google.com wird von uns für unbedenklich gehalten.
  • Die Seite bild.de wird von uns für unbedenklich gehalten.
  • Die Seite gentoo.org ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als 'Default ab 14' eingestuft.
  • Die Seite gentoo.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als 'Default ab 14' eingestuft.
  • Die Seite guug.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als 'Standard gesperrt' eingestuft.
  • Die Seite blog.fefe.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als 'Standard gesperrt' eingestuft.

Mir scheint, da will jemand nicht, dass unsere Jugend sich über alternative Betriebssysteme informiert. Lieber das nette Mädchen von Seite 3 auf bild.de ansehen, als etwa die Seiten der German Unix User Group oder gentoo.

60 Jahre Grundgesetz!

Quelle: http://blog.pantoffelpunk.de

Deshalb am 23.05.09 dem Aufruf von MOGIS folgen: Das Grundgesetz lesen. Ich bin dabei, und ihr?

Mittwoch, 20. Mai 2009

Nur ein kleiner Umbau...

Warum muss Murphy eigentlich so grausam sein?

Ich habe ein externes AIT1 Laufwerk ausgegraben sowie ein AIT2-Laufwerk. Nun dachte ich mir, die Laufwerke sind ja beide gehäusetechnisch kompatibel, sogar die Dipswitches sind an derselben Stelle, also baue ich das AIT2-Laufwerk in das externe Gehäuse ein und hänge es an meinen Fileserver. Weil: Backup ist wichtig!¹

Nachdem der Umbau beendet war wollte ich die Frontblende des Gehäuses wieder einsetzen. Tja, passt nicht, denn bei dem AIT2 Laufwerk handelte es sich wohl um eines, dass in einer Lib zum Einsatz gekommen war, jedenfalls hatte es erstens keine Klappe vor dem Slot und war zweitens etwa 4 mm zu breit. Egal, zum Testen reichts erstmal - jedenfalls wenn man das richtige SCSI-Kabel findet...

Okay, nachdem das Kabel gefunden war (ein internes zwar und bestimmt zu lang, aber egal, denn zum Testen reichts erstmal...) konnte das Laufwerk in Betrieb genommen werden. Ergebnis: läuft

Nächster Schritt: Einbauen

Also heute frisch ans Werk, das Laufwerk gehört in den Server, dann ist es nicht mehr so laut, weil kein eigener Lüfter, und ausserdem ist dann weniger Geraffel und Kabelsalat im Schrank - und das Gehäuse konnte ich ja eh nicht zumachen.

Bei der Gelegenheit wollte ich auch mal schauen welcher RAM im Server verbaut ist - weil das ist definitiv zu wenig im Moment.

Also flux alle Kabel getrennt, Server aus dem Rack gezogen, *uffissderschwer*, aufgemacht, Ram ausgebaut, Riegel verglichen. Natürlich hat man keinen Kompatiblen Riegel hier und es steht auch nicht drauf was für welcher das ist, also nachher mal Google bemühen - Ramriegel neben das Notebook.

Kommen wir zum Laufwerk. Das Gehäuse wird flink zerlegt, Laufwerk raus und zum Server getragen. Nun, das Laufwerk hat zwar die Höhe eines 5 1/4 Laufwerkes, aber nicht die Breite. Gut, Einbauschienen hängen hier auch noch an einer alten SCSI Platte im Schrank, das passt schon - leider erst beim dritten Versuch.

So langsam werde ich leicht genervt, denn jetzt geht das Suchen nach SCSI Kabeln und Adaptern los - intern ist nur noch ein 50 pol. Flachbandstecker am SCSI Controller frei, das Laufwerk hätt aber gerne ein 68 pol. Anschluss. Nach einigem Suchen und dem Auffinden von 10 Stück IDE-Kabeln findet sich schliesslich alles ein.

Also Laufwerk ist eingebaut, Deckel drauf, Klappe zu - Klappe zu?! *arrgh*

Das Laufwerk ist 0,5 cm zu lang, bzw, schaut vorne aus dem Gehäuse raus.. *heul*

Egal zum testen.... also die linke Frontklappe abgebaut, Server ins Rack, und los.

Jetzt noch die Kabel anschliessen, vor allem die USB *AUTSCH*!

Meister, warum is da Saft drauf?

Hmm. Warum bekomme ich am USB-Kabel der externen Festplatte nen Stromschlag?

Mal verifizieren. *AUTSCH* - okay, da ist Strom drauf... Messgerät!

Oh, interessant: 219 Volt, 50 Herz. 20mA gegen Erde, keine Phasenverschiebung. Nur woher kommt das? Die USV ist aus, primär ist ein Schalter in der Steckdosenleiste, der ist aus, dahinter ein Verteiler, ebenfalls mit Schalter, dann die Festplatte. Alles aus. Eigentlich.

Kaltgerätekabel von der USV abgezogen: keine Spannung. Aha, daher weht der Wind?

Also mal das Voltmeter in richtung USV verschoben. An beiden äußeren Pins des Kaltgeräteausgangs liegen 219 Volt gegen Erde. Yay!

Ich hab also mal wieder den Jackpot geknackt: Der Schalter in der Steckdose schaltet also ganz offensichtlich nur einpolig ab - und natürlich, bei einer Chance von 50:50, schaltet der NICHT die Phase ab. Warum auch. Und dann sind da wohl noch irgendwelche Y-Kondensatoren in dem Schaltznetzteil der Festplatte, die sie, mangels Erde weil Eurostecker, wohl gegen die USB-Masse gesetzt haben. *seufz*

Gut, also Stecker um 90 Grad drehen und weitermachen, Zweipoliger Trenner kommt dann morgen.

Also Kabel ran und los.

pieeeeeep

Hmm. Warum piept der jetzt?

Moment, da war doch noch was - aaah, der RAM liegt noch auf dem Schreibtisch.

Ich brauch jetzt erstmal nen Kaffee!

Nach dem Kaffee werde ich wohl das Laufwerk wieder ausbauen, dafür den Ram einbauen, das AIT1 Gehäuse mit einer kleinen Trennscheibe bearbeiten und das Laufwerk da wieder einbauen. *nerv*


¹ Ein Raid ist nett, aber kein Backup, ein Fehler beim mdadm und alles ist weg - wenn man nicht wie ich Glück hat und nur 20 GB verliert, weil man den Rebuild abgebrochen hat. Details vielleicht in einem späteren Post ;)

Samstag, 9. Mai 2009

gpg: SHA1 durch SHA256 ersetzen

Es ist wieder einmal Zeit, einem alten Freund Lebewohl zu sagen.

Wir trauern um
SHA1
*1995       †2009

Viele Jahre hat SHA1 uns stets dabei unterstützt, unsere Nachrichten unverändert ans Ziel zu bringen. Als Nachfolger von SHA0, der viel zu früh von uns gegangen ist, gab uns SHA1 wieder Zuversicht. Doch letzlich mussten wir lernen, dass nichts von Dauer ist.

SHA1 - Du wirst stets unvergessen bleiben.

Die Beisetzung findet im engsten Kreise statt. Wir bitten von Beileidsbekundungen am Grab Abstand zu nehmen. Statt Blumen bitten wir um die Umstellung Ihrer Applikationen auf stärkere Hashverfahren.

In tiefer Trauer,
die Internetgemeinde.

Mehr Informationen gibts hier.

Aus diesem Artikel habe ich auch den Hinweis entnommen, wie man in GnuPG die Hash-Algorithmen 'umstellt':

Zunächst sollte man dafür sorgen, dass alle Nachrichten, die man selbst signiert, nicht mehr mir SHA1 signiert werden. Dazu fügt man an die Datei gpg.conf im .gnupg Verzeichnis zwei drei Zeilen an:

cat >>~/.gnupg/gpg.conf <<EOF
personal-digest-preferences SHA256
cert-digest-algo SHA256
default-preference-list SHA512 SHA384 SHA256 SHA224 AES256 AES192 AES CAST5 ZLIB BZIP2 ZIP Uncompressed
EOF

Danach teilt man noch den Gesprächspartnern mit, dass man gerne mehr Sicherheit hätte, indem man die Vorgaben seines Schlüssels ändert:

$ gpg --edit-key $KEYID
[...]
> setpref SHA512 SHA384 SHA256 RIPEMD160 SHA224 AES256 AES192 AES CAST5 ZLIB BZIP2 ZIP Uncompressed
> save
und den geänderten Schlüssel wieder veröffentlicht:
$ gpg --keyserver keys.gnupg.net --send-key $KEYID

PS: Die 'Vorschau' von Blogger saugt :( PPS: SHA-1 wird immer ale eine der letzten enthalten sein, weil der RFC das verlangt, aber wichtig ist die Reihenfolge - es ist dann nur noch Fallback. Update: Wie das Update des Originalartikels habe ich "default-preference-list" hinzugefügt, damit neue keys gleich entsprechend erstellt werden.

Freitag, 8. Mai 2009

obfuscated bash contest...

Guess what this (bash) one-liner does:

bc <<< `tar -c /tmp/a /tmp/b  2>/dev/null | xxd | \
awk '{print $10}' | tr -d '\n' | \
sed -n 's|^.*[0-9]\{7\}\.[0-9]\{7\}\.[0-9]\{7\}\.000000\
00000\.\(.*\)\.[0-9]\{6\}.*[0-9]\{7\}\.[0-9]\{7\}\.[0-9]\{7\}\.000000\
00000\.\([0-9]\{11\}\)\.[0-9]\{6\}.*$|\1 - \2|p' `
In my case it just printed -5... ;o)

Donnerstag, 7. Mai 2009

Zensursulas PR

Ein wirklich sehenswerter Bericht, wie unsere Bundesmutter mit der Presse agiert. Wirklich sehr gefallen hat mit der Auftritt von unser aller Justiz-Zypresse kurz nach Position 4:30.

zum Video

Im Moment sind es übrigens 49.606 Mitzeichner bei der Petition gegen die Einführung von Internetzensur in Deutschland die, unter dem falschen Vorwand Kinder schützen zu wollen, eingeführt werden soll.

Frau Zypries überlegt offenbar schon, diese Möglichkeiten bei Delikten gegen 'geistiges Eigentum' anzuwenden, in Hessen möchte man Glücksspielseiten sperren, und die ersten Forderungen jegliche Gewaltdarstellungen zu sperren kamen auch schon. Wo war doch gleich der Unterschied zu China?

Nicht vergessen: MITZEICHNEN. JETZT.

Und nicht bei 50.000 aufhören, sondern weitermachen!

PS: jetzt schon (49.652)